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DIE GEBURTSSTUNDE DER TUDOR OYSTER PRINCE
Die Ursprünge: 1952 BIS 1957

1952 wurde die TUDOR Oyster Prince lanciert, begleitet von einer Werbekampagne, die für die damalige Zeit ungewöhnlich originell und auffällig war. Die Anzeigen präsentierten und beschrieben nicht nur, wie gewöhnlich, das Produkt. Vielmehr veranschaulichten sie auch seine Widerstandsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit anhand von umfangreichen Beschreibungen und Illustrationen, in denen Menschen bei der Arbeit unter extremen Bedingungen mit einer TUDOR am Handgelenk gezeigt wurden. Anstatt Fotos von Menschen bei sportlichen Aktivitäten zu zeigen, hatte man sich bewusst für diese unkonventionelle Marketingstrategie mit besonders aussagekräftigen Bildern entschieden, die das Vertrauen in das Produkt stärkten und den TUDOR Uhren ihre ganz persönliche Stilnote verliehen. Man verband die Marke TUDOR mit Werten wie Modernität und Zuverlässigkeit, auch weit über die konkrete Bildsituation hinaus.

1952

TUDOR OYSTER PRINCE

Mit dieser neuartigen Kampagne gelang Hans Wilsdorf die Verbindung der Marken Rolex und TUDOR, wobei er dem neuen Produkt eine Glaubwürdigkeit verlieh, die er wie folgt unterstrich:

„Ich habe den Entschluss gefasst, der TUDOR Prince zwei Merkmale von Rolex zuteilwerden zu lassen, die keine andere Uhr besitzen darf: das legendäre und einzigartige Oyster-Gehäuse und den unverwechselbaren Perpetual-Rotor mit Selbstaufzugs­mechanismus. Sämtliche TUDOR Oyster Prince Modelle werden fortan mit diesen beiden einzigartigen Vorzügen ausgestattet sein, die bis dato den Rolex Uhren vorbehalten waren. Damit möchten wir unser Vertrauen in diese neue Uhr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich, Ihnen heute die TUDOR Prince vorstellen zu dürfen.“

1952

British North Greenland Expedition

1952 kamen 26 TUDOR Oyster Prince Uhren auf einer Grönland­expedition der britischen Royal Navy zum Einsatz. Die Marke TUDOR stellte damit die Robustheit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit ihrer Produkte eindrucksvoll unter Beweis.

1953

DER HÄRTETEST

1953 startete Rolex eine Kampagne, bei der die Robustheit der TUDOR Oyster Prince unter schwierigsten Bedingungen getestet wurde:

- 252-stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Grubenarbeiters während manueller Schürfarbeiten

- 30-stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Straßenarbeiters bei Bedienung eines Presslufthammers

- 3-monatiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Steinhauers

- 30-tägiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Bauarbeiters beim Vernieten von Stahlträgern

- Einsatz am Handgelenk eines Rennfahrers bei einem Motorradrennen über 1.000 Meilen

Die TUDOR Oyster Prince zeichnete sich durch ihre Robustheit und Genauigkeit, den effizienten Aufzugs­mechanismus und ihre Wasserdichtheit unter Extrem­bedingungen aus.

TUDOR OYSTER PRINCE „TUXEDO“ 7950

„Tuxedo“ – so nannten Sammler die TUDOR Oyster Prince Modelle, die über ein Bicolor­zifferblatt mit breiten aufgesetzten Indizes verfügten, wie es bei der hier abgebildeten Referenz 7950 zu sehen ist. Das zentrale Emaillack­dekor ist in vier Kreisausschnitte unterteilt. Es ist mit einer guillochierten Metallscheibe eingefasst. Dieses „Black and White“-Design erinnert tatsächlich an die charakteristischen Farben des Smokings, nach dem die Modelle benannt wurden.

Die Referenz 7950, angetrieben von dem Kaliber 390 mit kupferfarbenem Messingfinish, besitzt ein 34‑mm-Gehäuse aus Edelstahl mit sanft geschwungenem Mittelteil und verschraubtem bombierten Gehäuseboden mit dem Schriftzug „Montres TUDOR S.A. Geneva Switzerland Patented“. Referenz und Seriennummer sind auf der Gehäuse­rückseite auf der 6‑Uhr-Position eingraviert. Je nach Herstellungsjahr kann diese Referenz mit stilisierten Hornbügeln ausgestattet sein.

1957

Tudor Advisor: die erste Uhr mit Weckfunktion

Die TUDOR Advisor mit Weckfunktion ist eines der ungewöhnlichsten TUDOR Modelle. Als einzige Uhr in der gesamten Geschichte des Unternehmens verfügt sie über einen eingebauten Wecker. Von 1957 bis 1977 wurden drei verschiedene Modelle gefertigt, zwei davon mit Oyster-Gehäuse, die Referenzen 7926 und 1537, das dritte mit einem neuartigen Gehäuse, Referenz 10050. Im Jahre 2011 wurde diese legendäre Weckuhr in einer Neufassung als Referenz 79620T in vollständig überarbeiteter Optik und mit einem 8 mm größeren Durchmesser (42 mm anstatt wie zuvor 34 mm) lanciert.

1957

TUDOR ADVISOR 7926

Dieses einzigartige und ausgesprochen seltene Modell, hier mit einem Jubilee-Band abgebildet, wurde von 1957 bis 1968 hergestellt. Die gesamte Produktion umfasste gerade einmal einige Tausend Stück. Das verwendete Oyster-Gehäuse wurde für die Referenz 7926 speziell angepasst, um die Schwingungen der Weckfunktion zu optimieren. Über die beiden Kronen auf der 2‑Uhr‑ und der 4‑Uhr-Position ließen sich Weckfunktion und Zeitfunktionen einstellen. Als Uhrwerk kam das berühmte A.S. 1475 (A. Schild) mit Handaufzug zum Einsatz.

DIE ERSTE EXTRAFLACHE ARMBANDUHR MIT WASSERDICHTEM GEHÄUSE

Sie ist mit lediglich 6 mm Höhe die flachste jemals von TUDOR gefertigte Armbanduhr, ein sehr seltenes Modell, das nur wenige Jahre, von 1957 bis 1963, und in sehr geringer Stückzahl hergestellt wurde. Ende der 1950er-Jahre ging sie als flachste wasserdichte TUDOR Armbanduhr in die Geschichte der Uhrmacherkunst ein. Sie zählt noch heute zu den begehrtesten Sammlerstücken unter den TUDOR Uhren.

TUDOR OYSTERTHIN 7960

Die hier abgebildete TUDOR Oysterthin stammt aus dem Jahre 1961. Sie besitzt ein extraflaches wasserdichtes 34‑mm-Stahlgehäuse mit einer Höhe von 6 mm ohne Glas. Ihr anthrazitgraues Zifferblatt verfügt über tiefer liegende Stabindizes mit Leuchtpunkten sowie Zeiger in Stabform. Sie wird von dem extraflachen Kaliber 2402 angetrieben – 3,6 mm Höhe, 23,7 mm Durchmesser –, das leicht an den drei in die Oberplatte geschraubten Rubinen zu erkennen ist. Es hat eine Frequenz von 18.000 Halb­schwingungen pro Stunde.